40 Jahre Radsport Vik Schraner
Wir haben Viktor einige Fragen zu seiner beruflichen Karriere gestellt und haben Ihn zum Interview getroffen:

Wow, 40-Jahre – Du hast vor 40 Jahren dein eigenes Velogeschäft eröffnet. Was sagst du dazu?
Viktor: Vor 40 Jahren begann ich in bescheidenen Räumen an der Landstrasse 136 in Nussbaumen als Einmannbetrieb mit der Reparatur und dem Verkauf von Fahrrädern. Heute erfüllt es mich mit Stolz zu sehen, dass mein Geschäft immer noch blüht. Die Tatsache, dass ich es sogar an meinen Sohn übergeben konnte, ist einfach grossartig. Mein Lebenswerk bleibt bestehen und wird nun sogar von der Familie weitergeführt. Was könnte man sich mehr wünschen?
Was hat dich dazu bewogen dein eigenes Velogeschäft zu eröffnen?
Viktor: Nach meiner Zeit als Profi-Radfahrer wollte ich den Velovirus, der mich seit meiner Jugend infiziert hat, weiterhin als Beruf ausüben und meinen Lebensunterhalt mit meinem eigenen Geschäft verdienen.
Wie kam es dazu, dass du dein Geschäft in Nussbaumen eröffnet hast?
Viktor: In meiner Aktivzeit als Velorennfahrer hatten wir mit der Velomannschaft «GS. Tigra» unseren Treffpunk und das Material Depot in Nussbaumen. Viele Freundschaften und Kontakte entstanden hier und der Standort hat mir gefallen.
Wie waren die Anfänge? War der Start schwer bis du Fuss fassen konntest?
Viktor: Ich wusste, dass der Aufbau des Geschäfts eine Herausforderung sein würde. Es bedeutete viele lange Arbeitstage, bis sich erste Erfolge zeigten – und genau so war es. Die Mühe und Anstrengung haben sich jedoch gelohnt, denn ich konnte viele treue Kunden gewinnen, die mich auf meinem Weg begleitet haben. Danke dafür.
Welches waren deine grössten Herausforderungen?
Viktor: Die Standortfrage war immer in der Schwebe. Das Haus sollte abgerissen werden um Platz für die Strasse zu schaffen, was die Zukunft des Gebäudes und somit meines Geschäfts ungewiss machte. Die Strasse konnte dann aber nicht verbreitert werden und die Spekulationen waren vom Tisch. Ich konnte das Haus kaufen und umbauen.
Hast du ein paar Anekdoten, welche du uns erzählen kannst?
Viktor: Es gäbe viele Anekdoten zu erzählen. Hier eine, die mir besonders in Erinnerung geblieben ist: Um die Zeit des «Platzspitz» in Zürich wurde bei mir im Geschäft in kurzem Abstand sechsmal eingebrochen. Einmal wurde sogar ein teures Rennrad gestohlen. In Zürich wurde dem Dieb das Rennrad auf dem «Platzspitz» selbst gestohlen. Er meldete den Diebstahl bei der Polizei und tappte so in die Falle.
Vor einigen Jahren hat dein Sohn, Christoph Schraner das Geschäft übernommen. Wie geht es dir damit?
Viktor: Ich freue mich sehr, dass sich Christoph entschlossen hat das Geschäft weiter zu führen und der Velovirus bei den Schraners weiterlebt.
Welche Bekanntschaften haben dich in deiner beruflichen Laufbahn am meisten geprägt?
Viktor: Der Kontakt mit vielen aufgestellten Kunden, denen ich mit Ihrem Zweirad viele schöne Erlebnisse schenken konnte.
Die Ausbildung von Lernenden waren bereichernd oder mehr ansträngend für dich?
Viktor: Lernende sind beides. Sie erinnerten mich immer an meine Lehrzeit. Für jeden Berufsstand ist die Ausbildung von Fachkräften der Lebensnerv, dass wir auch in der Zukunft ein funktionierendes Gewerbe haben.
Vor ein paar Jahren hast du dich in den Ruhestand begeben. War das Einfach?
Viktor: Ich geniesse den Ruhestand sehr und habe Zeit für viele andere Dinge. Es ist schön, nicht arbeiten zu müssen, sondern Arbeiten zu dürfen. Wenn es im Geschäft mal eine Arbeit gibt für mich mache ich das gerne.
Was bedeutet es für dich, weiterhin im Geschäft etwas zu Arbeiten und welche Aufgaben übernimmst du?
Viktor: Das ist für mich geistiges Training und Freude. Ich bin zuständig für alles, was die anderen nicht gerne erledigen 🙂
Was wünscht du deinem Sohn für die Weiterführung des Geschäfts bzw. hast du ein paar Tipps für Ihn?
Viktor: Dass der Velovirus weiterlebt. Viel Freude bei der Arbeit und tolle Kundenbeziehungen. Dass dein Arbeiten dich entschädigt, beflügelt und weiterbringt und Dir und deiner ganze Familie Rückhalt gibt.
Wir gratulieren dir herzlich zu diesem Jubiläum und was du in diesen Jahren alles erreicht hast.
Viktor: Danke allen für die schöne Zeit, die ich erleben durfte.